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Karl Julius Weber, Demotritos



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Mittelmeer-Kreuzfahrten – Mit dem Schiff nach Venedig



Für Mittelmeer-Kreuzfahrten sind die Städte Genua und Venedig in Italien beliebte Ausgangs- und Endpunkte. Viele Kreuzfahrtschiffe kommen auch „nur“ zu einem Zwischenstopp und einen Besuch in die Lagunenstadt.

Allerdings gab es für manche Ozeanriesen in den letzten Jahren gewisse Einschränkungen beim Anlaufen von Venedig. Und das nicht, weil in der Stadt auch ohne die Kreuzfahrtschiffe schon genug Touristen unterwegs sind, sondern weil die großen Schiffe beim Einlaufen Probleme für die Stadt verursachen.

So hatten bereits im Jahre 2013 die Hafenbehörden von Venedig für die Passage zwischen der Insel Giudecca und der venezianischen Hauptinsel ein Verbot für übergroße Schiffe erlassen. Das Verbot galt für 2014 für Kreuzfahrtschiffe über 40.000 BRT und ab dem 1.Januar 2015 sollte die Passage für Kreuzfahrer mit einer Kreuzfahrt im Mittelmeer - VenedigTonnage von mehr als 96.000 Tonnen verboten werden. Das Verbot wurde damit begründet, das übergroße Schiffe eine enorme Wasserverdrängung mit sich bringen und die Bugwellen der Ozeanriesen noch bis in die letzten Kanäle Venedigs vordringen und dort die sowieso schon angegriffene Bausubstanz weiter schädigten.

Damit ein Erreichen des großen Terminals für die Kreuzfahrtgesellschaften weiterhin möglich ist, bot die Stadt allerdings an, den Canale Contorta auszubaggern. Das diese Alternative auch nicht unproblematisch ist, darauf wiesen Umweltschützer und Stadtarchitekten von Venedig hin. Die Fahrrinne im Canale Contorta müsste dazu von derzeit 30 auf 100 Meter verbreitert und die Rinnentiefe von jetzt drei auf mindestens 10 Meter erweitert werden – und das auf einer Länge von rund 4,8 Kilometern.

Umweltschützer befürchten nun, dass durch diesen Ausbau ein stärkerer Wasseraustausch zwischen der Lagune und dem offenen Meer stattfindet, was wiederum zur Folge hätte, dass Sedimente verstärkt aus dem Innenbereich der Lagune ausgeschwemmt würden und damit stärkere Hochwasser nach Venedig kommen könnten. Die Folgen, die sich aus der Vertiefung wirklich für die Stadt ergeben, sind nicht absehbar. Für den Ausbau des Canale Contorta sind derzeit 115 Millionen Euro geplant, die entstehenden Kosten für die Schadensbereinigung dürften diesen Betrag deutlich überschreiten. Bürgerinitiativen der Lagunenstadt fordern daher schon länger ein absolutes Verbot für ein Einlaufen der riesigen Kreuzfahrtschiffe.

Reiseführer VenedigAllerdings wird das wohl so schnell nicht geschehen, denn auch in dieser Kreuzfahrtsaison im Mittelmeer vom Frühling bis zum Herbst könnten wieder Ozeanriesen am Markusplatz in Venedig vorbeifahren. Die Verfügung, dass Schiffe mit mehr als 96.000 BRT den Canale della Giudecca nicht mehr passieren dürfen, wurde jetzt vom Verwaltungsgericht der Region Veneto aufgehoben. Und das, obwohl das Verbot erst seit dem 1.Januar 2015 gegolten hat.

Das Verwaltungsgericht begründete seine Entscheidung damit, dass formaljuristische Voraussetzungen nicht eingehalten wurden. Das Gericht erklärte, es habe „keine Bewertung oder Abwägung des Verhältnisses von öffentlichen und privaten Interessen“ beim Erlass des Verbotes gegeben und deshalb sei die Auflage der Stadt Venedig abzulehnen.

Umweltschützer sind enttäuscht über diese Entscheidung und der Transportminister von Italien, Maurizio Lupi, stellte ein Appellationsverfahren gegen das Urteil in Aussicht. Auch der Präsident des Hafenamtes von Venedig, Paolo Costa, hofft auf eine endgültige Entscheidung durch die Regierung. Diese sollte dabei weder zu Lasten der Stadt gehen noch zum Schaden für die venezianischen Kreuzfahrtreedereien führen. Auf jeden fall ist man der Meinung, dass das jetzt ergangene Urteil den Prozess der Entscheidungsfindung erheblich beschleunigen wird.

 

Bildquelle: MyHolidayNet.de

 





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